Leider werden die Tage wieder kürzer, sodass es morgens vor der Arbeit noch dunkel ist und zum Feierabend bereits wieder dunkel wird. Somit beginnt die Zeit, in der ich jeden beneide, der die eigenen vier Wände nur tagsüber verlassen muss. Wie jeder Hundehalter bin aber auch ich dank Denny nun wieder tagtäglich dazu verdammt frühs vor dem Sonnenaufgang und abends lange nach Sonnenuntergang noch einmal eine Runde mit ihm zu drehen. Zu meinem Bedauern habe ich vor wenigen Tagen gehört, dass wieder ein Hund in der deutlich früher einsetzenden Dämmerung von einem Autofahrer übersehen wurde und dies traurig endete. Damit mir und Denny das nicht passiert habe ich im Laufe der Zeit einige Möglichkeiten entdeckt um besser von Autofahrern und anderen Personen gesehen zu werden.

Tipp 1

Wenn wir in der Stadt und an recht gut beleuchteten Straßen unterwegs sind, was bei meinem täglichen Weg zur Arbeit der Fall ist, trägt Denny anders als in den Sommermonaten ein Halsband und eine Leine die nicht nur farblich hervorstechen sondern auch mit Reflektoren versehen sind. Auch ich setze auf reflektierende Kleidung. Als ich mich diesbezüglich auf die Suche begeben hatte musste ich feststellen, dass eigentlich jeder Hersteller mittlerweile Alltagsbekleidung mit reflektierenden Elementen und Abschnitten anbietet. Diese sind nicht nur funktional, sondern fügen sich auch schick in den Stil ein.
Wie einige von euch wissen bin ich ein Fan der Formel1, und um es zu konkretisieren von Sebastian Vettel. Dieserfährt bekanntlicherweise mittlerweile für Ferrari und was wäre da naheliegender als mir eine entsprechende Übergangsjacke zu kaufen. Die von mir ausgewählte hat nicht nur den Vorteil dass sie in einen sehr auffälligen Ferrari-Rot erstrahlt, sondern auch über etliche reflektierende Elemente verfügt.
Reflektierende Kleidung für Hund und Halter sind eine recht günstige Möglichkeit, die jedoch den Nachteil hat, dass sie nur funktioniert wenn man von einer Lichtquelle angestrahlt wird.

Tipp 2

In Situation, in denen Wege nicht beleuchtet sind komme ich mit Denny häufiger als so mancher von euch glauben mag. Beispielsweise, wenn ich wieder einmal mit Denny im Englischen Garten, im Olympia Park oder einem der etlichen anderen Parks in München unterwegs bin. Auch für diese Situationen habe ich eine recht einfache Lösung gefunden. Wie Ihr euch sicher bereits denken könnt bieten sich hier aktive Lichtquellen an. Diese können ebenfalls in Halsband und Leine integriert gekauft werden, gibt es aber auch als separate Leuchtringe, Anhänger usw. Die kombinierten Lösungen sind vergleichsweise teuer und die Produktauswahl gering. Was bringt einem beleuchtetes Halsbald, wenn es für den Hund unbequem ist. Meiner Erfahrung nach alle Lösungen aufgrund der nötigen Leuchtkraft und Mobilität keine lange Batterielaufzeit. Es empfiehlt sich daher in jedem Fall auf integrierte Akkus mit einfacher Lademöglichkeit zu setzen. Es gibt beispielsweise Halsbänder mit USB Ladeanschluss. Aktuell setze ich auf folgende Kombination: Denny trägt ein farblich auffälliges Halsband mit Reflektoren und zusätzlich einen leichten gummierten Leuchtring. Weiterhin trage ich neben meiner auffälligen roten Ferrari-Jacke noch ein LED Armband und LED Hüftgürtel.

Tipp 3

Ich bevorzuge asphaltierte Parkwege oder ebene Kieswege mit guter Beleuchtung und wenig Verkehr für meine abendlichen Spaziergänge mit Denny. Bekannte Wege würde ich im Dunkeln nicht verlassen. Ich versuche daher Wege zumindest einmal im Hellen abzulaufen, bevor ich sie für eine Abendrunde nutze. Auf diese Weise kann ich den Weg in Ruhe kennenlernen. Kommt es doch einmal zu einem Problem, ist man auf belebten Wegen natürlich besser aufgehoben, denn Passanten können schneller helfen und auch ein Rettungswagen findet einen schneller. So schön es auch für Denny ist durch Wälder zu laufen, wird man hier bei Dunkelheit nur sehr schwer gefunden. Abgesehen davon sollte man sich ohnehin gut überlegen wie lange man laufen möchte und planen wo der nächtliche Spaziergang entlang führt. Ein Verlaufen bei Nacht sollte man möglichst vermeiden.

Tipp 4

Spaziergänge im Dunkeln erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit. Um die schlechte Sicht meinerseits aber auch von anderen Personen zu kompensieren müssen alle Sinne verstärkt eingesetzt werden. Deshalb verzichte ich auf Musik. Auch wenn mich andere Verkehrsteilnehmer eventuell, dank der zuvor aufgezählten Tipps recht früh sehen können, bedeutet dies nicht, dass ich sie vielleicht nicht schon vorher hören könnte. Deswegen versuche auch ich auf die Beschallung bei Dunkelheit zu verzichten, schließlich könnte ich jederzeit auf Autos oder Fahrradfahrer treffen. Zum Thema Sicherheit im Straßenverkehr möchte ich noch anmerken, dass außerorts, beispielsweise auf Wirtschaftswegen, auf der linken Straßenseite also entgegen der Fahrtrichtung gelaufen werden sollte (übrigens auch eine offizielle Regelung; §25 in der StVO).

Tipp 5

Auch das Handy sollte nicht vergessen werden. Im Notfall kann man damit einen Notarzt oder die Tierrettung rufen. Es ist auch praktisch um zurück nachhause zu navigieren oder im Zweifelsfall als zusätzliche Lichtquelle zu dienen.

Fazit

Mit dem Blindenführhund im Dunkeln unterwegs zu sein muss keine Angst in euch hervorrufen. Mit wenigen Hilfsmitteln und Maßnahmen seid auch ihr in der dunklen Jahreszeit sicher. Habt ihr noch andere Tipps welche ich noch nicht bedacht habe? Immer her damit.

Kommentare  
Ich wohne auch in der Nähe einer Straße, wo wir im Dunkeln nur durch das herannahende Licht sehen können, ob ein Auto kommt! Da hab ich auch so manches Mal meine Sorge! Aber wenn das Licht nicht ist, verlässt du dich da nebenbei auch auf dein Gehör? Auf jeden Fall finde ich die beleuchteten Halsbänder sehr praktisch, so wird der Hund für Autofahrer definitiv sichtbarer! Kommt gut durch den Winter! Liebe Grüße Jana
Hallo Jana, vielen Dank für deine Nachricht! Es ist wirklich beruhigend zu wissen, dass ich nicht allein bin mit der Herausforderung, in der Dunkelheit an einer Straße entlangzugehen. Deine Sorgen kann ich gut nachvollziehen. Tatsächlich verlasse ich mich sehr stark auf mein Gehör. Alma und alle anderen Hunde mit einem beleuchteten Halsband sichtbar zu machen ist meiner Meinung nach noch immer die beste Möglichkeit! Dieses ist für tden Vierbeiner nicht nur ein stylisches Accessoire, sondern verbessert auch die Sichtbarkeit für Autofahrer etc. erheblich. In der dunklen Jahreszeit sind solche Sicherheitsmaßnahmen wirklich wichtig. Vielen Dank für die guten Wünsche! Auch dir und deinem Hund wünsche ich eine sichere und gemütliche Zeit. Stephan
Hi Stephan Test;-)
ja in der kalten Jahreszeit ist man schnell einmal ausgerutscht und benötigt schnell Hilfe.
Ich drücke dir beide Daumen das du mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleibst und nicht nur den Tip mit dem Handy berücksichtigst, schließlich ist es deutlich gefährlicher von einem Autofahrer übersehen zu werden als auf einer Eisfläche auszurutschen.
LG
Stephan
Tolle Tipps für mehr Sicherheit mit dem Blindenheit. Den Tipp mit dem Handy werde ich auch für mich beherzigen, weil ich oft ohne Handy aus dem Haus gehen. Ein Sturz ist bei der Glätte ja schnell geschehen

Viele Grüße
Hi Mo, Ute, Miriam, Katrin, Renate, Julia und Anja,
es freut mich das euch meine Tipps gefallen und euch auch wieder auf dieses Thema aufmerksam gemacht haben.
Ich hoffe ihr kommt gut durch die dunkle Jahreszeit.
LG
Stephan
Lieber Stephan, danke für die ausführliche Zusammenstellung der Tipps, die tatsächlich auch für Sehende sehr relevant sind. Ich klemme zum Beispiel, wenn ich mit meinem Kind im Dunkeln unterwegs bin, an unsere Kleidung LED-leuchten zum Anklipsen. Da wir im Winter Wollwalkjacken/-mäntel tragen, sind wir nämlich nicht mit Reflektoren ausgestattet.
Herzlichen Gruß
Anja von STADT LAND WELTentdecker
Hallo Stephan,

tolle Tipps die wirklich wichtig sein können. Es ist leider schade das nicht jeder auf was achtet und dann einen Umfährt oder anrempelt.

Das Leuchthalsband finde ich gut, hatte das in gelb für meinen Hund früher.

Liebe Grüße
Julia
Das sind Supertipps, von denen auch Sehende eine ganze Menge lernen können. Ich bin leider oft gedankenlos und laufe mit dunklen Klamotten im Dunkeln herum. Dein Beitrag bringt mich dazu, über sowas mal ein bisschen mehr nachzudenken.
LG Renate von Trippics
Das sind ja tolle Tipps, die hätte ich gebaucht als unser Hund noch lebte. leider haben wir unseren Hund im Mai einschläfern lassen müssen. Er wurde nur 7 Jahre, der Schmerz sitzt immer noch tief.
Liebe Grüße Katrin
https://icefee-testet.de
Lieber Stephan,
Das sind tolle Tipps - die nicht nur für Blinde wichtig sind. Auch für sehende Menschen gibt es Gefahren und Reflektoren und Aufmerksamkeit helfen ungemein. Ich kann dir noch den Tipp einer Stirnlampe geben, die hab ich öfter auf. Auf dem Kopf stört sie nicht und man wird direkt sichtbar.
Liebe Grüße von Miriam von www.nordkap-nach-suedkap.de
Hallo Stephan,
Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass man in der dunklen Jahreszeit reflektierende Kleidung trägt. Leider ist dies nicht immer so. Als Autofahrer war ich schon manches mal erschrocken. Es ist wirklich gefährlich ohne Beleuchtung sich am Straßenrand zu bewegen. Das gilt genauso für Fahradfahrer oder beim Gassi gehen. Aus diesem Grund kommt dein Artikel auch nicht aus der Mode.
Lg Ute reist
Lieber Stephan,

deine gesammelten Tipps finde ich klasse. Mein Hund hat auch ein auffälliges Leinengeschirr im Winter und wir haben sogar abends immer eine Taschenlampe mit, die wir selber aufladen können. Sie besitzt eine Kurbel und dann kann ich daran drehen und lade damit die Batterie auf. Ziemlich praktisch.
Mein Handy vergesse ich leider öfter und das ist wirklich Leichtsinn. Danke, dass du hier noch einmal sensibilisiert hast.

Liebe Grüße
Mo
Hi Gaby,
freut mich dass dir mein Artikel gefallen hat.
Finde es klasse, dass du einige Dinge für dich übernehmen konntest.
Dasss diese Tipps nicht nur für Leute wie mich, die einen Blindenführhund haben , sinnvoll sind war auch der Grundgedanke bei der Erstellung dieses Beitrags.
Hallo Stephan,

schön wieder von Dir zu hören!
Deine Tipps klingen sehr logisch und sind für mich 100% nachvollziehbar. Ich habe zwar keinen Blindenführhund, habe aber deine Tipps teilweise für mich übernommen.
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