Ja ihr habt richtig gelesen dieser Blog wird heute tatsächlich 12 Jahre alt. Über 180 Beiträge, zwei Blindenführhunde, gefühlt 1000 technische Experimente und unzählige Tassen Kaffee später sitze ich noch immer hier und denke mir: „Hoppla, das liest wirklich noch jemand?“ Was 2013 als spontanes Experiment begann – „Mal gucken, ob das überhaupt jemanden interessiert…“ – hat sich inzwischen zu einem bunten Sammelsurium entwickelt: Techniktests, Hundegeschichten, Bastelprojekte und Alltag ohne Filter, eben all das, was mein Leben ausmacht.

Wie alles begann

Die Geburtsstunde von Blindfuchs.de war wenig spektakulär. Ich saß abends bei leichter TV Unterhaltung mit dem Laptop auf dem Sofa. Während Denny schnarchend zu meinen Füßen lag und vermutlich von meterlangen Knochen träumte, klickte ich mich durch Blogs und dachte: „Das kann ich doch auch“. Die ersten Jahre vergingen wie im Sturm und in dieser Zeit fühlte sich Bloggen noch anders an. Es war wie ein gemütliches Dorffest. Man kannte sich, verlinkte sich, diskutierte in Kommentarspalten und manchmal wurde aus einem Austausch sogar eine richtige Online-Freundschaft. Heute gleicht es eher einem Samstag auf dem Oktoberfest, laut, voll und unübersichtlich. Genau deshalb habe ich diesen Blog von Anfang an als mein digitales Wohnzimmer verstanden. Keine große Showbühne, sondern ein Platz, an dem Geschichten, Gedanken und Erfahrungen landen dürfen.

12 Jahre, ein bunter Rückblick

Wenn ich auf die letzten 12 Jahre zurückblicke, sehe ich eine bunte Mischung aus Hunden, Technik, Alltag und Bastelprojekten. Vor allem aber sehe ich eine treue Leserschaft, die mich durch Höhen und Tiefen begleitet hat. Besonders berührend waren für mich die Momente, in denen eure Rückmeldungen gezeigt haben, dass meine Geschichten euch genauso zum Schmunzeln oder Nachdenken gebracht haben, wie mich beim Schreiben.

Meine Stars auf vier Pfoten

Ohne meine Hunde gäbe es Blindfuchs.de vermutlich gar nicht in dieser Form. Sie sind nicht nur meine Begleiter, sondern auch immer wieder die heimlichen Stars meiner Geschichten. Denny, mein erster Blindenführhund, war ein echtes Herz auf vier Pfoten und gleichzeitig ein ausgesprochener Sturkopf. Seine Logik lautete oft: „Chef, wenn du bei diesem Wetter raus willst, mach’s alleine. Ich bleibe hier und bewache meinen Fressnapf.“ Das klingt im ersten Augenblick nach Trotz, war aber in Wahrheit sein ganz eigener Humor. Trotz aller Eigenheiten hat er mich sicher nicht nur durch Münchens chaotische Straßen gebracht, sondern auch viele Blogbeiträge inspiriert. Alma, seine Nachfolgerin, ist quirlig, verspielt und manchmal wie ein Duracell-Häschen. Doch sobald das Führgeschirr sitzt, wird sie zum Profi pur. Mit ihr unterwegs zu sein, fühlt sich an, als würde sie sagen: „Keine Sorge, ich habe alles im Griff.“ Als Ausgleich bekommt sie zuhause die volle Verwöhnkur, hat ihr eigenes Hundekuschelparadies und seit letztem Jahr sogar ein persönliches Wellnessprogramm mit Massagen, Wärmetherapie und Stretchübungen.

Während ich meine Verspannungen meist mit einem Schulterzucken hinnehme, genießt sie die Premium-Behandlung und das hat sie sich redlich verdient. Da ich mich allerdings auch selbst gelegentlich entspannen möchte, verreise ich gern. Natürlich darf Alma dabei immer mit.

Technik Fluch, Segen und Blogstoff

Technik ist seit jeher meine Leidenschaft und zieht sich wie ein roter Faden durch diesen Blog. Sie ist mal Helfer, mal Nervensäge, aber immer gut für eine Geschichte. So beispielsweise meine Staubsaugroboter, Sie wurden von Modell zu Modell besser. Heute saugt und wischt mein Roboter nicht nur, sondern reinigt sich sogar selbst. Verglichen mit meinen ersten Geräten wirken die alten Modelle wie kleine Kindergartenprojekte, während der neue eher ein Putz-Butler ist. Ein weiteres unverzichtbares Gadget ist mein Navigürtel. Er vermittelt Richtungen lautlos über Vibrationen an der Hüfte. Ich nenne ihn liebevoll mein „Hintern-Navi“. Praktisch ist er allemal, sorgt aber auch für witzige Missverständnisse, wenn ich erklären muss, warum der Gürtel plötzlich anfängt zu brummen. Noch cooler wäre es, wenn dieser Gürtel auch mit meiner zweiten Orientierungshilfe, der Smart AIs App, zusammenspielen würde. Dank dieser App komme ich auch ohne Alma sicher an Hindernissen vorbei, die ich mit dem Blindenstock gar nicht wahrnehmen könnte. Apropos Blindenstock: Vor knapp drei Jahren lag die Spitze Omni-Sense unter meinem Weihnachtsbaum. Noch immer wundert es mich, dass sie bis heute nicht den Weg auf den deutschen Markt gefunden hat.

Smarthome-Basteleien

Während andere an Raketentechnik tüfteln, habe ich lieber mein Smarthome optimiert. Ich habe den Schritt von Homematic und openHAB zu Home Assistant gemacht und beispielsweise mit dem Air Wick Smart für angenehme Gerüche im Bad gesorgt. Das Ergebnis wirkt fast so magisch wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film.

Alltag und kleine Abenteuer

Nicht alles in meinem Leben dreht sich um Hunde oder Hightech. Oft sind es die kleinen Dinge, die meinen Alltag prägen und die hier ihren Platz finden. Ohne meine Packlisten würde ich bei jeder Reise Zahnbürste, Ladegeräte oder sogar Almas Futter vergessen. Kaffee ist für mich kein Luxus, sondern Grundnahrungsmittel. Zuhause vertraue ich auf meine Senseo, im Büro auf die Tchibo Cafissimo Classic. Kein Schnickschnack, kein Piepen einfach nur Kaffee.

Sport gehört ebenfalls dazu. Während andere im Fitnessstudio Selfies vor dem Spiegel machen, reicht es mir schon, wenn niemand Hanteln quer über den Boden verteilt. So lande ich wenigstens nicht kopfüber in der Bankpresse. Bewegung draußen macht mir allerdings noch mehr Freude und dank meiner beiden Tandems ist sie immer mit einem Lächeln verbunden.

Kultur und Ehrenamt

Auch mein ehrenamtliches Enagagement gehört für mich einfach dazu – ob im Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund oder in anderen Projekten. Es bringt Begegnungen, neue Perspektiven und oft auch den ein oder anderen Lacher, wenn man gemeinsam versucht, Lösungen für scheinbar absurde Alltagssituationen zu finden. Durch dieses Engagement habe ich auch eine Braillelehrerin gefunden und kann mittlerweile Braillebücher in Kurzschrift lesen. Und falls ich irgendwann keine Lust auf Lesen habe, gibt es dank der dzb lesen und unzähligen anderen Apps eine riesige Auswahl an Hörbüchern, die mich wunderbar entspannen lassen.

Wie es weitergeht?

Ob KI-Küchenmaschinen, piepsende Blindenstöcke oder einfach nur die Geschichte, wie Alma meinem Staubsaugroboter ihr Spielzeug in den Weg räumt, an Stoff für neue Geschichten wird es nicht mangeln. Eines weiß ich sicher: Solange ihr mitlest, schreibe ich weiter.

Jetzt seid ihr dran!

Genug Rückblick, jetzt brauche ich euch. Wollt ihr in Zukunft mehr Technikgeschichten lesen, mehr Abenteuer mit Alma oder lieber mehr Alltag ohne Filter? Schreibt mir einen Kommentar, eine Mail oder funkt mich auf Social Media an. Vielen Dank für 12 Jahre Blindfuchs.de und für all die Momente, in denen ihr beim Lesen genauso lachen musstet wie ich beim Schreiben.

Kommentar schreiben
Schreibe uns deine Meinung. Für Anregungen oder Kritik bin ich gleichermaßen offen. Durch die Eingabe deines Kommentars bestätigst du die Datenschutzerklärung.

Folgen und Teilen

Ich bemühe mich circa einen neuen Beitrag pro Monat zu veröffentlichen. Um keinen Artikel zu verpassen, kannst du mir auf verschiedenen Kanälen folgen.

Du findest mich sowohl auf Facebook, wie auch bei Twitter.

Alternativ bleibst du bei dem beliebten RSS-Reader Feedly oder in jeder anderen RSS App durch Hinzufügen dieses Links auf dem Laufenden.

Ganz klassich kannst du dich natürlich auch über neue Beiträge per Email informieren lassen:

Alma, Denny und ich
Meine Blindenführhunde:
Alma und Denny
Ich mit Blindenstock auf Shoppingtour

Unterstütze mich

Ein Leckerli für Alma,
ein Kaffee für Stephan,
ein Bierchen für beide?

(weitere Infos)

Letzte Kommentare

Liebe Lisa, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir die Einführung...

vor 1 Monat
Geschrieben von: Stephan

Hallo Stephan, vielen Dank für diese wirklich verständliche Einführung in die verschiedenen...

vor 1 Monat
Geschrieben von: Lisa

Hallo Stephan, wenn Dir diese App hilft, freut mich das natürlich für Dich! Ich verstehe nur...

vor 1 Monat
Geschrieben von: Achim

Hallo Achim, danke für deine Rückmeldung! Ich sehe das etwas anders und möchte dir kurz...

vor 1 Monat
Geschrieben von: Stephan

Hallo Stephan, bei dieser "Echtzeitüberwachung" ist der iphone-Akku aber spätestens nach 3...

vor 1 Monat
Geschrieben von: Achim

Liebe Jana, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich musste bei deiner Bemerkung zu Alma wirklich...

vor 1 Monat
Geschrieben von: Stephan

Liebe Saskia Katharina, herzlichen Dank für deinen wunderbaren Kommentar und deine aufmerksame...

vor 1 Monat
Geschrieben von: Stephan

Beliebte Schlagwörter