Einkaufen ohne die Wohnung zu verlassen -7- Flaschenpost getestet

Bereits Anfang 2016 hatte ich euch in meinem Test des Online-Bestellsystems von REWE erzählt, dass ich aus den verschiedensten Gründen noch nie gerne zum Lebensmitteleinkauf gegangen bin. Zu meinem Glück bin ich aber nicht der Einzige mit dieser Abneigung und so konnte ich in den letzten vier Jahren feststellen, dass mittlerweile immer mehr Supermärkte auch Online-Bestellsysteme anbieten.

Als ich mir vor wenigen Tagen eine neue Flasche Wasser aus dem Kasten nehmen wollte, musste ich feststellen, dass dieser genau wie alle anderen Getränkekästen wieder einmal nur noch das Gewicht des Pfandguts hatte. Der Kühlschrank war jedoch noch gut gefüllt. Ich hatte diesen Zeitpunkt schon seit Tagen herbeigesehnt und vielleicht auch beim letzten Lebensmitteleinkauf absichtlich etwas weniger Getränke mitbestellt. Denn das Unternehmen Flaschenpost bietet seit November 2019 endlich auch in München Kunden die Möglichkeit online zu bestellen. Das besondere des Dienstes, im Vergleich zu den anderen sechs Test ist, dass wie der Name schon vermuten lässt, Flaschenpost vorrangig ein Getränkelieferant ist. Mit der Einführung in München war es für mich an der Zeit auch Flaschenpost einen ausgiebigen Test zu unterziehen. So wird es niemanden verwundern das ich die Adresse von Flaschenpost in die Browser-Adressleiste tippte.

Wie ist die Webseite?

Flaschenpost hat auf der Homepage und in der App seine Produkte in sinnvolle Kategorien unterteilt. Durch diese und durch die Möglichkeit die Produkte nach Beliebtheit, Namen und Preis zu sortieren konnte ich schnell die von mir gewünschten Produkte finden. Als ich jedoch ein Produkt nicht gleich finden konnte stand mir auch hier eine sehr gut funktionierende Suchfunktion zur Verfügung. Auch bei der Produktbeschreibung hat sich Flaschenpost sehr viel Mühe gegeben. So ist es möglich bei vielen Getränken neben den gesamten Inhaltsstoffen auch Infos über den Hersteller zu lesen.

Im Warenkorb kann man häufig gekaufte Produkte kennzeichnen, so merkt sich die Webseite diese Produkte und der nächste Einkauf geht leichter von der Hand.

Insgesamt funktioniert die Bestellung mit einem Screenreader sowohl auf der Website als auch in der App sehr gut. Mein Erlebnis war ebenso gut wie mit den Angeboten von bspw. REWE und Amazon Fresh.

Nachdem man alle gewünschten Produkte im Warenkorb hat geht es an die Kasse. Nach der Kontrolle des Warenkorbs muss man nur noch entscheiden, ob man in den nächsten 120 Minuten oder an einem anderen Tag in einem frei wählbaren Zeitfenster beliefert werden möchte. Trotz dessen, dass ich erst am Mittwochabend bestellt hatte war es noch möglich die Lieferung in 120 Minuten auszuwählen. Auf der Lieferung komme ich gleich zu sprechen.

Welche Auswahl hat man bei den Produkten und wie sind die Preise?

Bei Flaschenpost findet man unter mehreren hundert Produkten aus fast jeder Getränkekategorie alles was man in flüssiger Form haben möchte. Von Saft und Schorlen, über Wein oder Bier bis hin zu Spirituosen, so gut wie alles vorhanden. Einige Kategorien beinhalten sogar Regionale Produkte. Zum Beispiel gibt es bei den Bieren die Möglichkeit Biere von kleineren Münchner Brauereien auszuwählen. Auch beim Preis müssen sie sich nicht verstecken, ich konnte keinen Unterschied zu einem normalen Getränkemarkt feststellen. Apropos, eine Liefergebühr gibt es nicht und der Mindestbestellwert liegt aktuell bei 15 Euro.

Wie war die Lieferung?

Die Lieferung verlief genau so wie ich sie bereits aus meinen bisherigen Tests kannte. Der Fahrer war sehr freundlich und gut gelaunt. Er erzählte mir, dass Flaschenpost in München gerade noch im Aufbau ist und er seinen ersten Arbeitstag hatte. Er erwähnte auch, dass das Angebot noch ausgebaut wird.

Die Getränkeflaschen-Rücknahme und die anschließende Bezahlung verlief wie gewohnt und problemlos. Die Flaschenrücknahme verläuft wie bei REWE, das heißt, dass der Fahrer Fandgut direkt mitnimmt und der Pfandwert direkt auf der Rechnung abezogen wird. Manche der anderen getesteten Lieferdienste waren beim Pfand nicht so unkompliziert.

Mein Fazit

Ich kann diesen Dienst für Blinde wie sehende Einkäufer nur empfehlen. Ich finde es schade, dass Flaschenpost nur in München und 17 weiteren Städten Ihren Service anbieten. Mit der Zeit werden sicherlich weitere Städte hinzu kommen.