In meinem vorherigen Beitrag, "Abenteuer eigener Blindenführhund -1- welche Führhundschule ist die richtige?" habe ich ausführlich berichtet, warum ich mich entschieden habe, mir einen Blindenführhund zuzulegen. Auch bin ich darauf eingegangen, wie ich bei meiner Suche nach der für mich richtigen Führhundschule vorgegangen bin.

Wer den Artikel bis zum Ende gelesen hat, weiß auch, für welche Schule ich mich entschieden habe und dass diese die ganze Arbeit des Beantragens für mich übernommen hat. Nun musste ich also warten, bis die Genehmigung bei mir eintrifft, und hoffen, dass die Krankenkasse nicht noch irgendwelche Bescheinigungen oder Tests von mir verlangt. Nach etwa zwei Monaten des Wartens kam endlich ein Brief von der Krankenkasse bei mir an. Ich hatte natürlich gehofft, dass es die Genehmigung ist. Doch nach dem Öffnen stellte sich heraus, dass ich mich zu früh gefreut hatte.

Die Krankenkasse wollte von mir wissen: “Wofür benötigen Sie einen Blindenführhund?”, “Warum reicht der Blindenlangstock nicht aus?”, “Haben Sie schon alle anderen Möglichkeiten ausprobiert, die es gibt?” und noch einige Fragen dieser Art mehr. Da mir das Risiko zu hoch war, dass meine schriftlichen Antworten nicht ausgiebig genug sind und sich die Angelegenheit dadurch zusätzlich in die Länge zieht, habe ich direkt die angegebene Telefonnummer angerufen und versucht, die zuständige Sachbearbeiterin zu erreichen. Diese war jedoch gerade in einem anderen Gespräch, und so hatte ich einen Kollegen von ihr am Telefon. Nachdem ich diesem den Sachverhalt geschildert hatte, hatte ich Glück, da er einfach alle meine Antworten zu den Fragen in das System aufgenommen hat. Falls eine Antwort nicht ausführlich genug war, fragte er nochmals nach. Zum Abschluss des Gesprächs sagte er mir, dass seiner Meinung nach einer Genehmigung nichts im Weg steht und ich sicher in Kürze das entsprechende Schreiben in meinem Briefkasten haben werde. Freudig und zuversichtlich rief ich sogleich meine ausgewählte Führhundschule an und informierte diese über den Stand der Dinge. Da sie mehr Erfahrung mit diesem Genehmigungsprozess haben, holten sie mich zurück auf den Boden der Tatsachen.

Jedoch erzählte mir die Trainerin, dass derjenige, für den sie den Blindenführhund ausbildeten, mit dem ich bei unserem ersten Treffen gelaufen bin, leider von seiner Krankenkasse eine Absage erhalten hat. Da ich ebenfalls einen solchen Hund haben möchte, könnte ich diesen bekommen, sofern ich ihn auch haben will. Die Entscheidung fiel mir sehr leicht, da mir der Hund bereits auf Anhieb sehr gut gefallen hatte. Dass ich nun so viel Glück hatte, freute mich riesig.

Bei Kathi ist es normalerweise üblich, dass der zukünftige Führhundhalter seinen in der Ausbildung befindlichen Hund mindestens einmal im Monat trifft, um die Bindung zwischen Halter und Hund zu festigen. Da dies jedoch nicht mehr möglich war, schlug sie vor, dass wir uns direkt am kommenden Tag treffen. Einverstanden fand ich mich zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort ein. An diesem Tag stand kein Training oder Lauf im Führgeschirr an, sondern einfach nur Freizeit für die Hunde. Kathi hatte beide derzeit in der Ausbildung befindlichen Hunde dabei, und wir gingen eine große Runde. Anschließend spielte ich noch eine Weile mit den beiden, bevor wir uns für die kommende Woche für ein weiteres Treffen verabredeten.

Als ich drei Wochen später immer noch nichts Weiteres von der Krankenkasse gehört hatte und Angst hatte, die Genehmigung doch nicht zu bekommen, rief ich erneut an. Diesmal hatte ich meine zuständige Sachbearbeiterin am Telefon, die mich informierte, dass mein Antrag genehmigt wurde und sich bereits auf dem Weg zu meiner Führhundschule befindet. Direkt nachdem ich das Gespräch beendet hatte, klingelte mein Telefon erneut. Kathi teilte mir mit, dass die Genehmigung nun bei ihr eingetroffen ist. Da die Ausbildung sehr gute Fortschritte gemacht hatte, vereinbarten wir, dass die Einarbeitung in zwei Wochen, am 18.06., beginnen soll.

Bleibt dran und lest weiter, denn das Abenteuer mit meinem zukünftigen Blindenführhund wird noch spanne nder – und wer weiß, vielleicht lernt ihr dabei noch, wie man selbst die süßesten Hunde zähmt!

Kommentare  
Hallo Stephan,

ich fand deinen Bericht sehr interessant. Toll das deine Krankenkasse das nun genehmigt hat. Ist ja leider nicht immer so. Ich kenne das Spiel zu gut, gerade bei meinen Rollstuhl habe ich lange kämpfen müssen.

Alles gute euch beiden.
Liebe Grüße
Julia
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