Am Abend klingelte wie so häufig mein Telefon und die von der Krankenkasse ausgewählte Prüferin rief mich an. Nachdem sie mir mitgeteilt hatte, dass die Prüfung wie gewünscht am kommenden Tag stattfinden kann und wie diese verlaufen wird, hatte sie noch einige Fragen an mich. So wollte Sie wissen wie ich laufen möchte und ob alle Gehorsamsübungen und Hindernisse auf dieser Strecke vorhanden sind die für diese Prüfung notwendig sind. Glücklicherweise war Sie mit allem einverstanden, was sich Kathi und ich überlegt hatten. Anschließend vereinbarten wir das Sie und Kathi wie geplant am kommenden morgen um 10:15 Uhr zu mir kommen und dann die Prüfung beginnt.

Die einzige Sache mit der ich nicht gerechnet hatte, aber völlig verständlich ist, war dass sie nicht wollte, dass Denny und ich die beiden zu Gesicht bekommen, bis wir den ersten Teil der Prüfung hinter uns haben. Nachdem dies alles geklärt war beendeten wir das Telefonat und ich rief sogleich Kathi an um Ihr die frohe Nachricht mitzuteilen. Auch fragte ich Sie warum Sie mir davon nichts erzählt hat das Sie nicht wie sonst immer direkt hinter mir und Denny laufen wird, sondern sich gemeinsam mit der Prüferin versteckt. Davon wusste Sie jedoch gar nichts und wenn ich Ihr davon nicht erzählt hätte dann wäre Sie frühmorgens zu mir gekommen um mich und Denny zu begrüßen. Da wir jedoch die Prüferin nicht gleich zum Anfang der Prüfung verärgern wollten, vereinbarten wir das Sie nicht Frühs zu mir kommt, sondern sich wie von ihr gewünscht, vor meinem Haus trifft. Da ich am kommenden Tag richtig ausgeschlafen sein wollte schickte ich Denny recht früh in sein Körbchen um anschließend auch in mein Bett zu gehen.

Am kommenden Morgen waren wir beide zu meiner Freude gut ausgeschlafen, Denny hatte guten Hunger und erschien auch sonst kein bisschen aufgeregt, mir ging es zwar mit dem Hunger genauso, jedoch ein wenig aufgeregt war ich schon. Nachdem wir dann endlich startbereit waren und sich die Prüferin und Kathi so platziert hatten das weder ich noch Denny sie mitbekommen konnten, konnte die Prüfung endlich losgehen. Ich startete wie geplant und ging mit Denny ohne Führbügel, sondern nur an der Leine aus der Tür ließ Ihn ein paar Meter neben mir im Fuß gehen, dann gab ich den Befehl das er sitz machen soll. Nicht weiter verwunderlich setzte er sich sogleich hin. Daraufhin gab ich die Befehle Platz und bleib. Nachdem er sich hingelegt hatte und ich die Leine neben Ihm fallen gelassen hatte, entfernte ich mich einige Meter von Ihm. Dann ging ich wieder zu ihm nahm die Leine wieder in die Hand, zog kurz an dieser. Was ihn aber nicht beeindruckte, sondern er dennoch liegen blieb. Anschließend entfernte ich mich wieder von Ihm, einige Meter entfernt blieb ich stehen. Da er noch immer super liegen geblieben war rief ich Denny zu mir. Er marschierte direkt auf mich zu, ließ sich wie vorgeschrieben sein Führgeschirr anlegen. Dann ließ ich mich von Ihm schnell zur Bushaltestelle Führen. Auf dem Weg dahin zeigte er mir fein alle Bordsteinkanten, das Bushaltestellenschild und zuletzt auch noch einen freien Sitzplatz an. Dafür hatte er sich selbstverständlich eine Belohnung verdient. Nach kurzem warten kam dann auch schon der Bus, in Richtung Erfurt. Nachdem dieser vor uns angehalten hatte, ließ ich mir den Eingang anzeigen, im Bus noch einen freien Sitzplatz suchen und dann konnte Denny sich erst einmal ausruhen. Ca.20 Minuten später war es dann aber genug mit dem Ausruhen. Nun mussten wir wieder aus dem Bus raus und auf zur richtigen Straßenbahn. Um zum Hauptbahnhof zu gelangen. Auf dem Weg dahin musste er wieder Bordsteinkanten anzeigen und mir neben dem Eingang in die Straßenbahn noch einen freien Sitzplatz suchen. Als wir dann endlich am Hauptbahnhof angekommen waren ging die Arbeit für Denny aber erst richtig los. Er musste erst einmal die Straßenbahnschienen gerade überqueren, was am Erfurter Hauptbahnhof nur an einer Stelle gefahrlos möglich ist. Anschließend den Haupteingang suchen, quer durch den Bahnhof laufen, um mir den DB Infoschalter anzeigen zu können. Von da aus mich Richtung Bahnsteig und somit zur Treppe führen. Hierbei die Rolltreppe noch schnell verweigern, um mich dann sicher und ohne jemanden anzurempeln, noch die Treppe hochzuführen. Oben bei den Gleisen angekommen, hat er dann den Abgrund ordentlich verweigert und dann hieß es nur noch den Lift suchen. Da ich das Gefühl hatte das Denny bis dahin alle Aufgaben wirklich gut gemeistert hatte belobigte ich Ihn. Das ich hiermit völlig richtig lag wurde mir spätestens in dem kommenden Augenblick klar, denn die Prüferin trat dann zu mir und bestätigte meine Vermutung. Nun verlief alles etwas lockerer, denn wir gingen erst einmal etwas zum Mittag essen. Wohin mich selbstverständlich Denny ohne das kleinste Problem geführt hat. Im Restaurant angekommen legte sich Denny wieder ganz brav neben mich und ließ uns in Ruhe essen. Selbstverständlich brachte uns die Bedienung auch eine Schüssel Wasser für Denny welches er sich auch mehr als verdient hatte. Frisch gestärkt musste mich Denny zu einer großen Kreuzung führen, um zu zeigen das er mir Ampeln ordentlich anzeigen kann und auf dem Weg auch höhen Hindernisse wenn möglich umgeht oder falls wie in diesem Fall einfach stehen bleibt. Danach sind wir wieder mit dem Bus nach Nurzen zurückgefahren. da angekommen, sollte Denny mich noch durch ein Ihm völlig unbekanntes Gebiet führen. Anschließend mich noch einmal rechtseits und Linkseits einen Weg lang führen und zum Schluss mir noch einen Zebrastreifen anzeigen. Diese Aufgaben waren aber alle auch kein Problem für Denny. Weshalb er mich relativ schnell wieder nachhause führen sollte. Zuhause angekommen hat die Prüferin dann noch schnell den Schusstest ausgeführt. Selbstverständlich war auch dieser kein Problem für Denny. So gratulierte sie mir schnell zur bestandenen Prüfung. Natürlich beglückwünschte uns Kathi auch noch kurz und dann ging es an den Papierkram. Ich hatte das Gefühl das es länger gedauert hat diesen fertig auszufüllen als die vorherige Prüfung. Was aber auch damit zu tun haben könnte das wir uns neben her Kaffee und Kuchen schmecken ließen.

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