Vor kurzem berichtete ich Euch bereits, dass ich meinen Handyvertrag verlängern musste und dabei die Chance nutze um mir einen Nachfolger für mein iPhone 6s zu suchen.

Da ich auf die bevorstehende Vorstellung der neuesten iPhone Generation warten wollte, kam mir ein Angebot meines Netzanbieters Vodafone gerade gelegen. Dieser bot mir die Möglichkeit mit einem Samsung Galaxy S8 ein aktuelles Android Smartphone für zwei Monate zu testen. In meinem zugehörigen Testbericht habt Ihr bereits erfahren, das ich mit diesem auf Dauer nicht ganz glücklich wurde.

Bei der Präsentation des neuen iPhone 8 war ich überrascht. Gefühlt bietet es alle Features die ich mir schon lange von einem Smartphone erhoffte. Wer mir nicht glaub kann meinen nachfolgenden Bericht gern mit einem meiner älteren Artikel aus dem Jahr 2015 vergleichen: Ich sage "Pfiatdi" iPhone5c, jetzt muss was Neues her

Unboxing

Beim Auspacken des iPhone 8 gab es für mich nur wenige Überraschungen. Viele hatten Apple vorgeworfen, sie haben bereits beim iPhone 7 das Design des iPhone 6 beibehalten. Dies trifft ebenso auf das Nachfolge-Modell 8 zu. Eine Ausnahme sind die für viele optisch nicht ansprechenden Antennenstreifen, welche beim iPhone 8 verschwunden sind, da nun eine Glasrückseite verwendet wird. Ansonsten hat Apple am bewährten Design festgehalten. Aber wenn Ihr mich fragt, was spricht auch groß dagegen. Das Design hat mir schon immer gefallen.

Der neue Homebutton und 3D-Touch

Der neue Homebutton mit integriertem Fingerabdruckscanner ist ungewöhnlich, bisher kannte ich ihn immer als mechanischen Knopf. Darauf verzichtet Apple seit dem iPhone 7. Lediglich eine Wölbung im Display-Glas ist noch vorhanden, die Funktion des Knopfs wird durch 3D-Touch erreicht. Als ehemaliger iPhone 6s-Nutzer kenne ich das Feature ja bereits. Angeblich war es Apple nur durch diese Änderung möglich das iPhone bis zu einer tiefe von einem Meter Wasserdicht zu bekommen, ob dies wirklich stimmt weiß niemand.

Durch zahlreiche Tests konnte ich, dass Apple wieder einmal einen sehr guten Fingerabdruckscanner verbaut hat. Dieser ist dank des 3D-Touch basierten Vibrationsfeedbacks intuitiv nutzbar.

Dank 3D-Touch wird es weiterhin viel leichter möglich das Smartphone mit nur einer Hand bedienen zu können. Die geniale Idee hinter diesem Feature ist, dass sich bei einem stärkeren Druck auf Apps oftmals ein Auswahlmenü öffnet. Beispielsweise kann ich einfach auf Whatsapp drücken und kann direkt in einen der letzten Chats springen und eine Nachricht lesen oder schreiben. Ebenso drücke ich auf das Wetter-Icon und ich kriege sofort das aktuelle Wetter für meinen Standort. Bei der Kamera App erhalte ich bereits vor dem Öffnen der App die Auswahl ob ich beispielsweise ein Video oder Selfie aufnehmen möchte. Das einzig ärgerliche an dieser Funktion ist dass sie nicht überall verfügbar ist und ich bisher noch keine Möglichkeit finden konnte mir ausgeben zu lassen wo sie vorhanden ist und wo nicht.

Dennoch habe ich mich ein bisschen in 3D-Touch verliebt. Dass das so ist war mir selber nicht klar aber ich hatte mich in den letzten zwei Jahren so an diese Funktion gewöhnt dass ich mich teilweise während meines Tests des Galaxy S8 wunderte.

Die Kamera

Wie ich in meinen anderen Smartphone Tests bereits erwähnte ist auch für Blinde eine gute Kamera nicht zu vernachlässigen. Genau aus diesem Grund testete ich wie üblich mit Hilfe der KNFB Reader App die Kamera. Und wie eigentlich nicht anders zu erwarten funktionierte die Texterkennung sehr gut. Auch das Starten der Kamera-App und die Wahl des gewünschten Modus funktionierte dank 3D-Touch auch mit nur einer Hand sehr zuverlässig und dank der Gesichtserkennung war es mir ebenso leicht möglich Bilder von Freunden zu knipsen. Der vierfache interne Speicher des iPhone 8 ist ein positiver Schritt, denn meine 64 GB waren dank etlicher Bilder und Videos fast voll.

Die kostenfrei vorhandenen 5 GB iCloud-Speicher empfinde ich immer noch als einen schlechten Witz. Hier fällt mir leider auf, dass der Fokus seit einigen Jahren nicht auf dem Nutzen der Kunden, sondern dem Umsatz liegt. Apple könnte, wie Google, locker ein kostenloses Foto-iCloud-Backup anbieten.

Klang und Ausdauer

Ich habe natürlich auch einmal den Klang des iPhone 8 getestet. Beim Telefonieren und generell bei den üblichen vom Smartphone wiedergegebenen Sounds konnte ich bisher noch nie etwas negatives über ein Smartphone sagen. Geht es allerdings um die Musikwiedergabe dann hatte ich diese bisher immer vorrangig über Bluetooth-Lautsprecher wiedergegeben. Denn alle von mir bisher getesteten Smartphones klangen ab einer etwas höheren Lautstärke blechern und dumpf, wodurch der Musikgenuss sehr negativ beeinflusst wird.

Im iPhone 8 wurden Stereo-Lautsprecher verbaut, denen auch beim Abspielen von lauterer Musik kein schlechter Ton zu entlocken ist. Der beste Ton bringt jedoch nichts wenn der Akku leer ist und so komme ich zur Ausdauer.

Ja, das iPhone 8 besitzt wirklich eine bessere Laufzeit als mein altes 6s, aber die ist so minimal dass sie kaum auffällt. Um ehrlich zu sein hätte ich lieber einem stärkeren Akku im Tausch gegen ein paar zusätzliche Millimeter genommen. Wie ich bereits mehrfach berichtet habe reise ich häufig aus den unterschiedlichsten Gründen quer durch Deutschland und da ich mein iPhone beinahe ständig verwende kommt es zu häufig vor das ich mit einer Akkuladung nicht über den Tag komme. Dieses Manko kann Apple auch nicht dadurch ausgleichen, dass das iPhone8 nun endlich auch über die Optionen zum schnellen Laden und kabellosem Laden verfügt, denn eine Steckdose ist nicht in jedem Zug vorhanden und an manchen Tagen möchte ich mit möglichst wenig Gepäck reisen. Auch hat Apple dem iPhone8 die Möglichkeit geraubt das Ladegerät anzuschließen während ich mit dem Headset Musik oder Podcasts höre, da sie die Kopfhörerbuchse entfernt haben.

Das Betriebssystem und die Zugänglichkeit

Nun aber genug geschimpft, denn bisher bin ich noch gar nicht auf die Reaktionsgeschwindigkeit und die Software des iPhone8 eingegangen. Auf diesem läuft das Apple eigene Betriebssystem iOS 11. Selbst mit aktiviertem VoiceOver läuft alles pfeilschnell. Die Reaktionsgeschwindigkeit hätte ich mir beim Test des Galaxy S8 mit aktivierten TalkBack oder Voice Assistant nur wünschen können. Den Unterschied kann ich mir nur damit erklären, dass Apple das Betriebssystem, die Bedienungshilfen und die Hardware gemeinsam entwickelt und so alles optimal auf einander abstimmen kann.

In meinen Augen ist das ein extrem großer Vorteil. Genau wie die garantierten vier bis fünf Jahre ständige Updates und Fehlerbehebungen. Doch diese Vorteile sind allgemein bekannt und nicht neu. Für mich ist das mittlerweile jedoch einer der Gründe, warum ich das iPhone gegenüber einem Android Smartphone bevorzuge. Wenn man die Updatezeit betrachtet muss man den vergleichsweise hohen Anschaffungspreis eines iPhones in Relation zu einem Android Smartphone setzen. So versorgt Apple seine iPhone wie bereits geschrieben 4 Jahre ständig mit Updates hingegen werden selbst die Google eigenen Pixel Smartphones nur 3 Jahre versorgt. Smartphones anderer Hersteller meist noch kürzer wenn diese überhaupt ein Update bekommen.

Einige von euch werden sich jetzt denken, dass es mir das doch eigentlich auch egal sein könnte. Ein neues Smartphone hole ich mir ohnehin alle zwei Jahre. Gut, das ist ein Argument, jedoch verkaufe ich meine alten Smartphones immer wenn ich ein neues erhalte und ein zwei Jahre altes iPhone hat sicher auch durch die längere Updatezeit einen höheren Wiederverkaufspreis als ein zwei Jahre altes Android Smartphone.

Fazit

Ich denke aus meinem Artikel geht klar hervor, dass ich den Wechsel auf das neue iPhone nicht bereut habe. Wer sich jetzt die Frage stellt ob er sein altes iPhone auch durch ein neues ersetzen sollte, dem kann ich ruhigen Gewissens sagen, er wird das Upgrade nicht bereuen. Ob euch die Neuerungen das Geld wert sind müsst natürlich ihr selbst entscheiden ;)

Kommentare  

Hi Stephan, da ich eine Android-Nutzerin bin, kann ich generell zu den Funktionsweisen von iPhones nichts sagen. Der Punkt, der mich aber auch gewaltig stört, und den ich neben einem guten Prozessor und einem guten Arbeitsspeicher wichtig finde, ist der Akku. Insofern verstehe ich die Kritik sehr gut und kann auch die Kritik an der fehlenden Kopfhörerbuchse nachvollziehen. Sehr gut und verständlich geschriebener Artikel. Gruß Gaby

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