Wer kennt es nicht? Man betritt das Badezimmer und wird von unangenehmen Gerüchen begrüßt, obwohl man erst vor Kurzem einen automatischen Lufterfrischer aufgestellt hat. Einmal war es bei mir besonders kurios: Ich kam frisch aus der Dusche und gerade als ich mit abtrocknen fertig war wurde ich von einem „Pffft“-Geräusch überrascht. Der Lufterfrischer hatte genau in diesem Moment entschieden, loszusprühen – natürlich direkt ins Gesicht! Nach kurzem Ärger amüsierte ich mich, während ich überlegte, ob der Duft nach Vanille-Citrus zu meinem Shampoo passen würde.

Nach diesem Zwischenfall war mir klar: Der Lufterfrischer braucht dringend eine Intelligenzkur! So entstand die Idee zu „Air Wick Smart“ – einem System, das nur dann sprüht, wenn es wirklich nötig ist und das mich nicht mehr überrascht, sondern zuverlässig frische Luft schafft. In diesem Beitrag zeige ich euch, wie ihr einen herkömmlichen Air Wick Freshmatic Max Lufterfrischer in ein intelligentes Gerät verwandeln könnt, das sich perfekt in euer Smarthome-System einfügt. Das Ziel: Ein Lufterfrischer, der nur dann aktiv wird, wenn es wirklich sinnvoll ist.

Das Problem herkömmlicher Lufterfrischer

Herkömmliche automatisierte Lufterfrischer arbeiten starr nach einem festen Zeitplan: Alle 15 Minuten o.ä. wird gesprüht – unabhängig davon, ob es notwendig ist. Das führt dazu, dass ständig ein künstlicher Geruch im Raum liegt, während unangenehme Gerüche nicht unmittelbar beseitigt werden. Außerdem sind die Kartuschen so schnell leer und müssen teuer ersetzt werden. Gemeinsam mit meinem Bruder wollte ich diese Probleme beseitigen. Unser Ziel war es, das Gerät durch passende kleine Modifikationen in mein vorhandenes Smart Home zu integrieren.

Die Idee hinter Air Wick Smart

Bei Air Wick Smart ist das regelmäßige Sprühen nicht mehr aktiv. Stattdessen wird der Lufterfrischer nur dann für eine kurze Zeit aktiviert, wenn:

  1. Die Badtür geschlossen wurde, und
  2. der Bewegungsmelder im Badezimmer über den Zeitraum von 5 Minuten keine Bewegung im Raum feststellen konnte.

Der Aufbau

Für dieses Projekt waren nur wenige Dinge erforderlich:
  1. Air Wick Freshmatic Max
  2. Mikrocontroller mit WLAN Schnittstelle
  3. Eine elektrotechnische Spezialkomponente (ein schaltbarer Spannungsregulator)
  4. 5V Netzteil für den Mikrocontroller
  5. Eine neue Kappe für das Batteriefach, zu finden auf Thingiverse
  6. Tür-/Fensterkontakt
  7. Bewegungsmelder
  8. Lötkolben und Kabel

Unsere gewählte Lösung ist elegant in der Art, da wir den Air Wick nicht gewaltsam öffnen und intern umbauen mussten. Stattdessen haben wir die normalerweise darin eingelegte Batterie durch eine digital schaltbare Stromquelle ersetzt. Der Mikrocontroller simuliert sozusagen, dass man die Batterie einlegt und später wieder heraus nimmt.

Da der Mikrocontroller über WLAN mit dem Smart Home System verbunden ist, ist letztlich das Ein- und Ausschalten des Lufterfrischers direkt aus meinem Home Assistant heraus möglich.

Um die wenigen zusätzlichen Komponenten unter zu bekommen haben wir den Batteriedeckel durch eine selbst entworfene und mittels 3D-Drucker gedruckte Kappe ersetzt. Darüber hinaus waren nur kleine Lötarbeiten erforderlich. Der Mikrocontroller wurde mit einer simplen Firmware (Tasmota) bespielt und konfiguriert. Da dies nicht unser erstes Selbstbau Projekt war, funktionierte der Umbau unkompliziert und problemfrei innerhalb kürzester Zeit.

Die Zusammenarbeit mit den erwähnten anderen Geräten im Raum erfolgt innerhalb von Home Assistant und hat mit dem Umbau vom Air Wick Gerät erst einmal nichts zu tun. In Home Assistant laufen alle möglichen Geräte zusammen und die oben beschriebene Automatisierung ist in zwei Handgriffen konfiguriert. Weiteren Ideen sind hier auch wenige Grenzen gesetzt. So kann beispielsweise auch Wenn über den Bewegungsmelder eine Person im Badezimmer erfasst und die Tür geschlossen ist, eine rote Lampe vor dem Bad aufleuchten und anderen signalisieren, dass dieses besetzt ist. Dies ist besonders in Haushalten mit Kleinkindern nützlich, da kein Schlüssel in der Badtür stecken muss. Darüber hinaus kann der Bewegungsmelder zum Aktivieren eines Nachtlichts dienen. Wenn der Bewegungsmelder in den Nachtstunden eine Bewegung erfasst, kann im Bad eine gedimmte Lampe angehen, um für ausreichend Licht zu sorgen, ohne dabei zu blenden.

Fazit

Mit ein wenig technischem Geschick könnt ihr euren Lufterfrischer in ein intelligentes System einbinden, das sich perfekt in euren Alltag einfügt. Unser Air Wick Smart sorgt nicht nur für frische Luft, sondern erhöht auch den Komfort und die Effizienz meines Smart Homes. An diesem Projekt möchte ich euch auch zeigen, wie einfach es sein kann mit einem Smart Home kleine, banale, und auch witzige Probleme des Alltags lösen zu können. Probiert es doch auch einmal aus und teilt gerne eure Erfahrungen oder ähnliche Ideen – Viel Spaß beim Nachbauen!

Kommentare  
Hihi, direkt ins Gesicht möchte ich das ja auch nicht gerade gesprüht bekommen! Meine Nase ist da sehr empfindlich und niest garantiert gleich los! Deine Idee, das Gerät clever umzubauen, finde ich richtig gut! Ich habe allerdings noch nie gelötet :)

Liebe Grüße
Jana
Hi Jana,
danke auch dir für deinen Kommentar!
Ja dass diese geräte einfach irgendwann sprühen ohne Sinn und Verstand ist richtig blöd.
Der Umbau ist wirklich nicht kompliziert und sofern du jemanden findest der dir die Teile zusammen löten würde, steht dem Umbau für dein Bad nichts mehr im Weg!
LG
Stephan
Da muss man ja schon gerne tüfteln, was ja eher mein Mann sein Ding wäre, aber der hat's nicht so mit guten Gerüchen und sowas. Airwick mag ich allerdings auch nicht so gerne, da egal welcher Duft mir nicht zusagt. Habe einiges ausprobiert und auch selbst schon die ein- oder andere Ladung abgekriegt - wir haben also dieselbe Erfahrung gemacht *lach*! Aber klar - wer's mag, sollte sich das anschaffen und kann es nun dank Deiner Idee smart integrieren. Super!

Liebe Grüße, Bea.
Hi Bea,
ja diese Teile können schon echt hinterhältig sein;-)
Dass ich ausgerechnet einen Airwick für dieses Bastelprojekt genommen habe war mehr zufall als eine bewuste Entscheidung. Falls du einen Dufterfrischer eines anderen Herstellers bevorzugst bin ich mir sicher dass dieser ebenso simpel ein wenig Intelligenz bekommen kannn wie der meinecke.
LG
Stephan
oha, den Duft vom Lufterfrischer direkt ins Gesicht zu bekommen, ist bestimmt sehr unangenehm. Bei mir hätte dann sofort ein Niesanfall eingesetzt, da ich auf alles Mögliche allergisch reagiere. Aus diesen Gründen wird für frische Luft im Bad bei mir auch nur das Fenster geöffnet und ich verzichte auf alle anderen Lufterfrischer. Trotzdem - geniale Idee mit dem smarten Lufterfrischer.
Hi Cornelia,

oh dann wäre dieses gerät natürlich nichts für dich. Doch das Fenster einfach öffnen zu können ist selbstverständlich die deutlich bessere Lösung!
LG
Stephan
Ich fühl mich so alt. 😂😂 mir sind sogar die automatisch sprühenden Dinger suspekt. Ich hatte immer nur so Sprays, die man manuell bedienen muss. Und jetzt geht das übers Smartphone? Ich werde alt.
Hi Ilona,

ach ja diese manuellen Dufterfrischer hatte ich ganz früher ebenfalls, doch sind wir mal erlich wer hat da abgesehen von Kindern draufgedrückt?
Ach über mein Smartphone kann ich den Dufterfrischer selbstverständlich auch steuern, doch primär läuft das ganze automatisiert über mein Smarthome.
LG
Stephan
Hallo Stephan,

den Blick kann ich mir lebhaft vorstellen, wenn du direkt nach der Dusche eine Ladung Vanille ins Gesicht bekommst.
Stellt sich allerdings die Frage, wo du den Lufterfrischer deponiert hattest :-)

Was ich mit den Geräten eher schwierig finde ist die Tatsache, dass wir nach kurzer Zeit "Geruchsblind" werden und den Duft nicht mehr bewusst wahrnehmen.
Ich persönlich bin eher für die Wald/Vogelgeräusch Imitatoren im Badezimmer.

Liebe Grüße, Katja
Hi Katja,
vielen Dank für deinen Kommentar!
Ich habe den Dufterfrischer eigentlich perfekt im Bad positioniert, so dass dieser nicht gleich beim betreten des Bads ins Auge fällt, aber dennoch den ganzen Raum wohlduftend macht.
Bezüglich des Duftes, da das Gerät dank meines Umbaus nicht dauerhaft sprüht und so mein Bad dauerhaft danach riecht habe ich die hoffnung den Geruch lange genießen zu können.
LG
Stephan
Lieber Stephan,

die Idee, den Lufterfrischer intelligent zu nutzen, ist nicht nur praktisch, sondern zeigt auch, wie viel Spaß es machen kann, Technik in den Alltag zu integrieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leser von deinen Erfahrungen und dem einfachen Umbau inspiriert werden. Es ist toll, dass du auch die Möglichkeit erwähnst, das System weiter anzupassen, um den Komfort im Badezimmer zu erhöhen.

Liebe Grüße
Mo
Hi Mo,

danke für deinen Kommentar!
Ja der Umbau ist so simpel dass es jeder hinbekommen sollte und niemand sich für viel Geld einen bereits Smarten Dufterfrischer kaufen muss.
Bezüglich der Erweiterungen, ich bin kein Fan davon Geräte zu verbauen die nur einen Zweck erfüllen. Gut der Lufterfrischer erfüllt nur diesen Zweck, doch der Bewegungsmelder etc. können ja auch gleich für andere Dinge verwendet werden.
LG
Stephan
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