Wie viele andere stecke auch ich mein Handy jeden Abend ans Ladekabel, denn es gibt nichts Ärgerlicheres als am kommenden Tag plötzlich mit leerem Akku dazustehen. Wie es immer so ist klingelt das Handy natürlich kurz nachdem es an die Leine gelegt wurde und ich muss das Kabel wieder abziehen. Klar, man kann auch telefonieren während das Handy am Kabel hängt, aber ich laufe gern beim Telefonieren herum und mit angeschlossenem Ladekabel ist der Radius doch sehr klein :-) Dieses kleine aber feine Problem lässt sich auf drei Wegen lösen: In Kauf nehmen nicht herumlaufen zu können, das Ladekabel immer trennen und wieder anschließen oder eine alternative Lademöglichkeit finden.
Auf die große Suche begeben musste ich mich dazu nicht mal. Mein Bruder zeigt mir immer wieder gern, was andere Smartphone-Hersteller früher erkennen als Apple. Bereits 2009 hatte Palm dieses Problem erkannt und in einigen seiner Handys kabelloses induktives Laden nach dem Qi-Standard verbaut. Um 2012 nahm die Technik Fahrt auf und unter anderem Nokia und Google versahen ihre Smartphones ebenfalls mit diesem Feature. Auch Samsung und einige andere Hersteller haben die Vorteile erkannt und versehen ihre Flagschiffe heute mehr und mehr mit dieser Technik.
Wie funktioniert das eigentlich?
Die Idee ist denkbar einfach, man legt sein Handy einfach auf die Ladeschale und der Ladeprozess beginnt. Verantwortlich dafür sind im wesentlichen zwei ungefähr 4 Zentimeter große Spulen. Eine in der Ladeschale verbaute Spule sendet Energie aus, die im Handyrücken verbaute Spule nimmt diese auf. Das Prinzip kennt jeder von den elektrischen Zahnbürsten.
Das Apple seinem iPhone diese Technik noch nicht spendiert hat ist sehr schade, damit gab es für mich nur eine logische Lösung - Nachrüsten. Also schnell in meinem geliebten Internet nach passenden Lösungen gesucht und schnell stellte ich fest, dass es super Hüllen für das iPhone in allen möglichen Farben und Formen gibt. Einen Nachteil hat die Nachrüstung allerdings. Um die aufgenommene Energie an das Handy zu übergeben haben fast alle angebotenen Lösungen einen kleinen Lightning-Stecker, der dann dauerhaft die Buchse blockiert. Wer induktiv und auch am Kabel Laden möchte ist hier eingeschränkt. Lösungen mit zusätzlicher Buchse und einer entsprechenden Vergrößerung existieren vereinzelt, ich entschied mich aber gegen dieses Feature. Meine Wahl ist am Ende auf eine schicke schwarze Hülle mit brauner Lederrückseite und auf eine Induktionsspule zum Einlegen in eine meiner zahlreichen bereits vorhandenen Hüllen gefallen.
Die Technik im Handy alleine bringt allerdings noch nichts. Woher kommt nun eigentlich der Strom? Klar, aus der Steckdose :-) Damit dieser auch ins Handy kommen kann benötigte ich noch passende Ladestationen an den richtigen Stellen. Bei der Suche stellte ich fest, dass IKEA diesen Markt für sich entdeckt hat und bereits Ladestationen fest verbaut in einigen ihrer Möbel und elektrischen Geräten verkauft. Da ich mein iPhone über Nacht lade und dieses dazu auf meinen Nachttischschrank lege kaufte ich mir das Ladepad JYSSEN, welches ganz elegant in einer Bohrung im Nachtischschrank verschwindet. Diese Lösung ist nicht nur hübsch anzusehen sondern darüber hinaus auch sehr praktisch, da das Stromkabel zu dem Ladepad im Schrank verschwindet. Wem das Bohren in den Schrank und die eventuelle Beeinträchtigung der obersten Schublade nichts ausmacht kann ich diese Lösung echt empfehlen.
Unkompliziertere Lösungen sind einfache Micro-USB versorgte Ladepads. Ich habe mir fürs Wohnzimmer und fürs Büro zusätzlich noch ein günstiges und ein kleineres Ladepad gekauft.
Fazit
Mittlerweile nutze ich die Technik seit einem Monat und sie funktioniert genau wie ich es mir erwünscht hatte. Beim Auflegen muss man nicht zu genau zielen, die Ladegeschwindigkeit habe ich nicht verglichen aber ich spüre keinen großen Unterschied und über gesundheitliche Störungen muss ich mir auch keine Sorgen machen, dafür ist die Leistung eines Handy-Ladegeräts viel zu gering. Das iPhone lege ich nun einfach auf dem Nachttisch oder dem Schreibtisch ab, eine Leine ist nicht mehr notwendig :-)