Vor knapp drei Monaten hat mir mein Bruder einen Rasierhobel von Störtebekker zum Geburtstag geschenkt. Als jemand, der bisher nur Systemrasierer verwendet hat, war ich gespannt auf diese neue Erfahrung. Wichtig zu erwähnen ist, dass ich blind bin, was meine Rasurtechnik und die Wahl des Rasierhobels maßgeblich beeinflusst.

Einleitung in die Welt der Nassrasur

Bis vor kurzem hatte ich noch nichts von Rasierhobeln gehört. Mein Opa brachte mir das Nassrasieren mit einem klassischen Systemrasierer bei und seither nutzte ich unterschiedlichste Modelle von Gillette. Obwohl ich mit diesen Rasierern immer zufrieden war, störte mich der hohe Preis für Ersatzklingen. Mein Bruder, ein aufmerksamer Zuhörer, schenkte mir deshalb den Störtebekker Premium Rasierhobel , hier kostet jede Klinge nur wenige Cent. Doch dazu später mehr Details.

Nassrasur Blind, wie geht das?

Blind

Für Blinde ist die Nassrasur eine besondere Herausforderung, die aber mit den richtigen Techniken und Hilfsmitteln problemlos gemeistert werden kann.
Vorbereitung ist alles!
Bevor es losgeht, wasche ich mein Gesicht gründlich mit warmem Wasser und Seife. Dies erweicht die Haut und öffnet die Poren, was die Rasur angenehmer macht. Mein Opa brachte mir damals das Rasieren mit Rasierpinsel und Rasierseife bei, aber aus Bequemlichkeitsgründen hatte ich in den letzten Jahren immer einfach Rasierschaum aus der Dose verwendet. Da die Rasur mit einem Rasierhobel jedoch etwas für “richtige Männer” ist, wollte ich es zukünftig wieder richtig machen. Deshalb kaufte ich kurzerhand noch eine Rasierseife und einen Rasierpinsel. Mit dem Rasierpinsel schlage ich die Rasierseife zu einem dichten Schaum auf und verteile ihn gleichmäßig im Gesicht. Um sicherzustellen, dass alles bedeckt ist, taste ich mit der anderen Hand nach.

Die Technik der Rasur

Da ich blind bin, verlasse ich mich stark auf meinen Tastsinn. Genau wie beim Systemrasierer führe ich den Rasierhobel in kurzen, sanften Zügen in Haarwuchsrichtung. Die erhöhte Gefahr sich an der einzelnen Klinge des Rasierhobels zu schneiden lässt sich weitestgehend bannen, indem man auf eine straffe Haut und gerade Züge achtet. Etwas Übung zählt sicher auch dazu. Nach jedem Zug kontrolliere ich mit der freien Hand, ob die Klinge alle Haare erwischt hat. Ich habe für mich herausgefunden, dass ich die besten Ergebnisse erziele, wenn ich in Abschnitten vorgehe: erst eine Wange, dann die andere, und zum Schluss Kinn und Hals. Diese systematische Vorgehensweise hilft mir, die Rasur sicher und effektiv durchzuführen.

Nach der Rasur

Nach der Rasur spüle ich mein Gesicht mit kaltem Wasser ab, um die Poren zu schließen. Ein Aftershave oder eine Feuchtigkeitscreme runden das Ritual ab und sorgen für ein erfrischendes Gefühl.

Mit diesen Schritten gelingt die Nassrasur auch ohne Sehvermögen sicher und effektiv. Da ich keinen starken Bartwuchs habe, rasiere ich mich aktuell maximal zwei Mal in der Woche.

Doch nun genug der Vorworte und kommen wir endlich zum Test des Störtebekker Premium Rasierhobels.

Verpackung und erster Eindruck

Die Aufmachung des Störtebekker Rasierhobels ist beeindruckend. Er wird in einem hochwertigen Leder-Etui geliefert, was sofort einen edlen Eindruck hinterlässt. Das Leder-Etui ist nicht nur stilvoll, sondern auch praktisch für Reisen und schützt den Rasierhobel optimal. Beim Öffnen des Etuis kommen ein eingebauter Reisespiegel und der Rasierhobel zum Vorschein. Ich habe die Variante in Silber-Café erhalten, die mit ihrem eleganten Design und der hervorragenden Verarbeitung besticht. Der erste Eindruck ist durchweg positiv und verspricht eine hochwertige Rasur.

Verarbeitung und Handhabung

Der Premium Rasierhobel überzeugt durch seine exzellente Verarbeitung. Das Gehäuse besteht aus hochwertigem Metall, was dem Rasierhobel nicht nur eine edle Optik verleiht, sondern auch für Langlebigkeit sorgt. Der Griff ist ergonomisch geformt und weist eine geriffelte Struktur auf, die für einen sicheren Halt sorgt, selbst wenn die Hände nass sind.

Mein besonderes Highlight des Rasierhobels ist der Butterfly-Mechanismus. Dieser ermöglicht ein einfaches und sicheres Wechseln der Klingen, was besonders für mich als blinder Nutzer von Vorteil ist. Durch Drehen am Griffende öffnet sich der Rasurkopf nach oben sodass die Klinge problemlos entnommen und ersetzt werden kann. Dabei kann ich die scharfen Seiten der Klinge nicht berühren, was die Gefahr von Schnittverletzungen minimiert.

Die erste Rasur

Mit den mitgelieferten Klingen war die erste Rasur ein Vergnügen. Die Klinge gleitet sanft über die Haut und hinterlässt ein glattes Ergebnis ohne Rötungen oder Schnitte. Der Rasierhobel hat ein angenehmes Gewicht, das genug Druck ausübt, sodass ich nicht zusätzlich drücken muss. Dies reduziert das Risiko von Hautirritationen. Allerdings benötige ich zwei Durchgänge pro Abschnitt, um das gewünschte Resultat zu erzielen. Trotz meiner Blindheit fühle ich mich durch die sorgfältige Verarbeitung und das durchdachte Design des Rasierhobels stets sicher.

Die Klingen

Die mitgelieferten Klingen sind in Papier verpackt, was umweltfreundlich ist. Bei mir hält eine Klinge etwa drei Rasuren durch, bevor sie an Schärfe verliert. Anders als bei Systemrasierern, verwenden Rasierhobel Standard-Rasierklingen. Man kann also problemlos Klingen beliebiger Hersteller nutzen. 100 Klingen kosten dabei beispielsweise 19€, was preislich echt in Ordnung ist. Um herauszufinden, welche Klinge bei mir am besten funktioniert, habe ich ein Probierset unterschiedlicher Klingen gekauft und bin gespannt, welche letztendlich mein Favorit sein wird.

Fazit

Der Störtebekker Premium Rasierhobel ist eine ausgezeichnete Wahl für Einsteiger und erfahrene Anwender. Für 35 Euro erhält man ein hochwertiges Produkt, das eine gründliche und schonende Rasur bietet. Besonders der einfache Klingenwechsel und die solide Verarbeitung machen ihn auch für Blinde zur perfekten Wahl. Der Rasierhobel überzeugt durch sein edles Design, die ergonomische Handhabung und die hohe Sicherheit beim Klingenwechsel. Für jemanden, der auf seinen Tastsinn angewiesen ist, ist dies ein unschätzbarer Vorteil. Die gründliche Rasur ohne Hautirritationen und die langlebigen Klingen machen den Rasierhobel zu einer lohnenden Investition. Die Klingen sind von hervorragender Qualität und der gesamte Rasurprozess wird zu einem angenehmen Erlebnis. Dass Rasierhobel mit günstigen Standard-Rasierklingen verwendet werden, welche auch in vielen Jahren noch sehr günstig verfügbar sein werden, macht die Anschaffung darüber hinaus auch langfristig lohnenswert. Ich kann den Störtebekker Premium Rasierhobel jedem empfehlen, der eine gründliche und angenehme Rasur sucht – und das unabhängig davon, ob man sehen kann oder nicht.

Offenlegung: Ich habe den Premium Rasierhobel von Störtebekker zum Geburtstag von meinem Bruder bekommen. Er wurde nicht vom Hersteller bzw. einem Händler als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

Kommentare  
Stimmt, darüber hab ich mir noch nie Gedanken gemacht, aber sich blind rasieren stelle ich mir echt schwierig vor! Gut, dass Du damit so gut umgehen kannst! Denn selbst Sehende tun sich nicht immer leicht damit, ich hab hier 3 Exemplare männlichen Geschlechtes, ich spreche aus Erfahrung *lach*.

Okay, mein Mann macht das ja schon länger und rasiert sich schon immer mit einem Hobel, Sohn Nr. 1 hat einen deutlich krasseren Bartwuchs (kommt haartechnisch nach mir) und muss sich jeden 2. Tag rasieren, sonst wächst der gnadenlos zu! Er benutzt einen elektrischen Rasierer, das finde ich allerdings doof! Sohn Nr. 2 nutzt lustigerweise den selben Hobel wie ich, aber ich möchte ihm zu seinem Schulabschluss nächsten Monat einen neuen Hobel holen, da finde ich, soll er mal den von Störtebekker bekommen. Danke dafür, dass Du mich auf die Idee gebracht hast!

Liebe Grüße, Bea von Sweet&Healthy.
Vielen Dank für deine lieben Worte und dass teilen deiner Erfahrungen.
Es klingt als hättest Du und deine Familie ein breites Spektrum an Rasiergewohnheiten.
Es freut mich sehr zu hören, dass mein Testbericht dir geholfen hat eine Geschenkidee für deinen Sohn zu finden.
Der Rasierhobel von Störtebekker ist eine ausgezeichnete Wahl und wird ihm sicher gut gefallen!
Viel Erfolg beim Schulabschluss deines Sohns und ihm viel Freude mit dem neuen Rasierer.
LG
Stephan
Mega! Ich benutze nun schon seit Jahren einen Rasierhobel, allerdings rasiere ich mich am wenigsten im Gesicht! *lach* Mich beschäftigte der gleiche Aspekt, nämlich dass die Klingen von Plastikrasierern einfach mega teuer sind und dazu auch, dass das ja noch dazu Plastikmüll ist. Also hab ich mir irgendwann den Mut gefasst und einen Hobel gekauft und was soll ich sagen? Super! Keine Rasierpickel mehr, weniger Müll, die Klingen sind super einfach zu wechseln und deutlich schärfer, ich habe mich allerdings bisher nur zweimal leicht geschnitten, mit den Plastikrasierern deutlich häufiger! Ich werde nie wieder etwas anderes nutzen!

Den Rasierhobel von Störtebekker kenne ich nicht, aber wenn ich mal einen zweiten brauche, das kann gut möglich sein, dann werde ich mir den holen! Und ja, mir ist egal, ob da drauf steht "für Männer" oder "Frauen", denn mein Hobel ist für Männer, da er absolut gleich ist, er hat nur eine andere Farbe!

Liebe Grüße, Bea.
Hi Bea,
es freut mich zu hören, dass ein Rasierhobel so gut für dich funktioniert.
Deine Erfahrungen bestätigen viele der Vorteile, die ich ebenfalls in meinem noch recht kurzem Testzeitraum festgestellt habe.
Vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrungen.
LG
Stephan
Beim Thema "Rasierhobel" muss ich irgendwie immer an "Die Höhle der Löwen" denken! Ich glaube, da wurde auch mal einer vorgestellt! Ob es der von Störtebekker war, weiß ich aber nicht mehr! Nur dass ich mich damals schon gefragt hatte, ob man sich damit auch so sicher rasieren kann, wie mit den Klingen, die man so kennt! Gut finde ich aber, dass so ein Pack Ersatzklingen nicht so teuer ist! Da muss man ja sonst ganz schön viel Geld lassen!

Liebe Grüße
Jana
Hi Jana,
ich erinnere mich auch daran, dass in "die Höhle der Löwen" einmal ein Rasierhobel vorgestellt wurde!
Ich habe auf die schnelle leider nicht herausfinden können ob es dieser war, doch grundsätzlich kann ich es mir gut vorstellen, schließlich passt Er perfekt in das Konzept der Sendung: Innovativ, nachhaltig und kostenbewusst.
Es ist verständlich, dass die Sicherheit bei der Rasur anfangs eine Sorge ist. Doch wie du bereits festgestellt hast, ist die Gefahr sich zu verletzen nicht höher als mit jedem anderen Nassrasierer, sobald man sich einmal daran gewöhnt hat.
Ja, die deutlich günstigeren Klingen sind ein großer Pluspunkt.
LG
Stephan
Hallo Stephan,

es ist bewundernswert zu hören, wie sorgfältig und detailliert du deine Rasurtechnik beschreibst, insbesondere als blinder Nutzer. Dein Fazit über den Rasierhobel als eine lohnende Investition für eine gründliche und angenehme Rasur spricht Bände über die Qualität und Wirksamkeit des Produkts. Es ist inspirierend zu sehen, wie du deinen Tastsinn und deine Technik nutzt, um ein so gutes Ergebnis zu erzielen.

Vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte und ich freue mich darauf, mehr von deinen Erfahrungen zu lesen.

Liebe Grüße
Karin
Hallo Karin,
vielen Dank für deine freundlichen Worte und dein Interesse an meinen Erfahrungen.
Es freut mich sehr zu hören, dass meine Beschreibungen nützlich für dich sind.
Die Umstellung auf einen Rasierhobel war definitiv eine lohnende Entscheidung und es ist schön zu wissen, dass meine Geschichte helfen, ebenfalls diese Erfahrungen zu machen.
LG
Stephan
Das stelle ich mir tatsächlich herausfordernd vor. Manch einer bekommt das Rasieren nicht mal sehend mit einem Nassrasierer hin. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Wahl des Rasierers einen großen Unterschied machen kann...
Hallo Marie,
danke für deine Nachricht.
Es stimmt, dass die Rasur mit einem Nassrasierer herausfordernd sein kann, egal ob man sieht oder nicht.
Die Wahl des richtigen Rasierers spielt dabei eine große Rolle.
Ein guter Rasierhobel, wie der von mir genutzte bietet nicht nur einen großen Preislichen Unterschied zu Systemrasierern, sondern auch mehr Kontrolle und Sicherheit, was besonders wichtig ist.
LG
Stephan
Ich bin eher vom Team Elektro Rasierer. Zu oft habe ich mich schon schlimm geschnitten. Ja vielleicht wäre das Gerät ja auch etwas für mich. Mal sehen.
Hallo Marion,
ich kann verstehen, dass die Sorge vor Schnitten einen Wechsel zum Nassrasierer und dann noch zu einem Rasierhobel abschrecken kann.
Elektrorasierer sind hier die deutlich sicherere Alternative. Wenn du jedoch neugierig bist und einen Rasierhobel ausprobieren möchtest kann ich dir das Modell von Störtebekker nur empfehlen, da es besonders einsteigerfreundlich ist.
LG
Stephan
Lieber Stephan,

lustig, wir hatten Zuhause erst gestern das Thema Rasur. Dabei hatte ich auch erzählt, dass mein Opa gerne zwischendurch mit Rasierpinsel und Rasierseife sich rasiert hat. Nicht zu vergessen das schön duftende Rasierwässerchen im Anschluss und die obligatorische Frage, ob er denn nun gut duftet.
Rasierhobel kenne ich als Frau natürlich auch, in meinem Umfeld hat sich damit aber noch kein Mann rasiert. Das finde ich superinteressant, ebenso, wie du vorgehst um eine saubere und vor allem blutfreie Rasur hinzubekommen. Den Artikel werde ich mir abspeichern, denn der Lesejunior bekommt auch so langsam den Flaum und überlegt schon, wie er sich zukünftig rasieren möchte.

Liebe Grüße
Mo
Hi Mo,
das ist ja wirklich ein lustiger Zufall.
Ja die traditionelle Metode sich zu rasieren haben viele lange vergessen und erinnern sich nur noch an Geschichten ihrer Opas in Kindheitstagen.
Ich finde es gut dass du dich bereits darüber informierst wie Männer Rasierhobel verwenden um es deinem Junior später einmal zeigen zu können.
Ach welchen Rasierhobel verwendest du und bist du mit diesen ebenfalls zufrieden?
LG
Stephan
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